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Akupressur bei Bluthochdruck – welche Punkte, wie anwenden, was beachten?

Ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit Möglichkeiten, meinen Blutdruck zusätzlich zu den ärztlichen Empfehlungen natürlich zu unterstützen. Immer wieder stoße ich dabei auf Hinweise zur Akupressur, die mit sanftem Druck auf bestimmte Punkte eine Regulierung bewirken soll.

Besonders interessant finde ich Berichte, nach denen sich der systolische Wert zumindest kurzfristig messbar senken lässt. Gleichzeitig möchte ich nichts tun, was Medikamenteneinnahme oder ärztliche Kontrollen ersetzt. Mir ist auch klar, dass Entspannung, Bewegung und Ernährung die Basis bleiben und eine manuelle Technik nur ergänzen kann. Bevor ich damit starte, hätte ich gern eine einfache, alltagstaugliche Anleitung statt langer theoretischer Abhandlungen.

Mir geht es um wenige, gut auffindbare Punkte, klare Dauer und Intensität sowie Hinweise zur Häufigkeit. Ebenso wichtig sind mir Grenzen der Methode und Situationen, in denen Vorsicht oder ein Stopp geboten sind. Wenn möglich, hätte ich zudem gern eine seriöse Quelle, die das Thema übersichtlich zusammenfasst.

Welche Akupressurpunkte und Vorgehensweisen empfehlen sich konkret zur unterstützenden Blutdrucksenkung, wie führe ich sie sicher durch, und worauf sollte ich dabei unbedingt achten?

Akupressur kann bei mildem bis moderatem Bluthochdruck eine sinnvolle Ergänzung sein, ersetzt aber keine ärztliche Therapie.
Grundlage sind definierte Punkte wie LI4 zwischen Daumen und Zeigefinger, P6 drei Fingerbreit unter dem Handgelenk und KI1 an der Fußsohle.
Viele Anwender berichten über eine kurzfristige Senkung des systolischen Werts um einige mmHg, was vermutlich durch Entspannung, Schmerzreduktion und vegetative Regulation zustande kommt.
Eine nüchterne Übersicht zum Thema finden Sie hier: https://europaem.eu/de/blutdruck-senken-durch-akupressur/ Akupressur bei Bluthochdruck: Kann sanfter Druck den Blutdruck regulieren?
Für die Selbstanwendung drücken Sie einen Punkt mit dem Daumen 30–60 Sekunden lang so fest, dass es „gut weh“ tut, und massieren ihn dann in kleinen Kreisen für zwei bis drei Minuten.
Wiederholen Sie das rechts und links, ein- bis zweimal täglich, und kombinieren Sie die Stimulation mit ruhiger, tiefer Atmung.
Dokumentieren Sie Ihre Werte davor und danach, um zu prüfen, ob es bei Ihnen einen reproduzierbaren Effekt gibt.

Wichtig sind klare Sicherheitsgrenzen: Bei hypertensiver Entgleisung, starkem Kopfschmerz, Brustdruck, Atemnot oder Sehstörungen ist Akupressur tabu und es gilt, medizinische Hilfe zu holen.
Vorsicht gilt außerdem in der Schwangerschaft, bei blutverdünnender Medikation, offenen Hautstellen und Neuropathien; im Zweifel besprechen Sie die Anwendung mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt.
Setzen Sie verordnete Medikamente niemals eigenmächtig ab, sondern betrachten Sie Akupressur als Baustein neben Salzreduktion, Ausdauertraining, Stressmanagement, ausreichend Schlaf und Gewichtskontrolle.
Praktisch bewährt hat sich eine kleine Routine: morgens P6 zur Beruhigung des vegetativen Nervensystems, tagsüber LI4 bei Anspannung und abends KI1 zum „Erden“.
Wenn Sie zusätzlich fünf Minuten ruhiges Box-Breathing (4–4–4–4) anschließen, verstärken Sie den parasympathischen Effekt oft deutlich.
Wer seine Technik überprüfen möchte, kann ein kurzes Video beim nächsten Arzttermin zeigen oder sich von qualifizierten TCM-Therapeuten anleiten lassen.
So nutzen Sie die Stärken der Methode realistisch und sicher, ohne die evidenzbasierte Versorgung aus den Augen zu verlieren.