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Wo zahlt man am wenigsten Steuern in Europa?

Hallo zusammen,
mich interessiert aktuell die Frage: Wo zahlt man am wenigsten Steuern in Europa? Ich habe in letzter Zeit öfter gehört, dass einige Länder sehr niedrige Einkommens- oder Unternehmenssteuern haben und dadurch für Unternehmer oder Digitale Nomaden besonders attraktiv sind.
Allerdings finde ich es schwierig, gute und aktuelle Informationen dazu zu bekommen – gerade auch in Bezug auf Lebenshaltungskosten und Aufenthaltsbedingungen.
Hat jemand von euch persönliche Erfahrungen mit einem Umzug ins europäische Ausland wegen der Steuerlast gemacht?
Welche Länder könnt ihr empfehlen und worauf sollte man achten?

Das Thema Steuerlast in Europa ist definitiv spannend – und sehr unterschiedlich je nach Land, Einkommensart und Aufenthaltsstatus. Grundsätzlich kann man sagen: Je kleiner oder wirtschaftsliberaler das Land, desto niedriger oft auch die Steuern.

Ein häufig genannter Kandidat ist Bulgarien. Dort liegt der Einkommens- und Körperschaftssteuersatz bei nur 10 %, was ihn zu einem der niedrigsten in der EU macht. Die Lebenshaltungskosten sind ebenfalls günstig, was Bulgarien für viele Freelancer und Unternehmer interessant macht.

Auch Zypern ist beliebt – vor allem wegen seines Non-Dom-Status für ausländische Einkünfte. Die Körperschaftssteuer beträgt 12,5 %, und wer sich qualifiziert, zahlt auf Dividenden, Zinsen und Kapitalerträge aus dem Ausland kaum bis keine Steuern.

Ein weiterer steuerlicher Exot ist Monaco, auch wenn es offiziell kein EU-Mitglied ist. Dort gibt es für Privatpersonen keine Einkommensteuer – allerdings sind die Lebenshaltungskosten extrem hoch, und man muss sich dort auch wirklich aufhalten.

Irland bietet für Unternehmen mit Sitz dort einen attraktiven Körperschaftssteuersatz von 12,5 %. Viele Tech-Konzerne haben deshalb ihre Europa-Zentrale dort. Für Privatpersonen ist es jedoch weniger steuerschonend.

In Estland wiederum zahlt man erst dann Körperschaftssteuer (20 %), wenn Gewinne ausgeschüttet werden – das kann eine clevere Lösung sein, wenn man Gewinne im Unternehmen belassen will.

Neben diesen klassischen „Steueroasen“ sollte man auch immer den rechtlichen Rahmen beachten – etwa das Doppelbesteuerungsabkommen, die Aufenthaltsgenehmigung und die Frage, wo der tatsächliche Lebensmittelpunkt ist.

Zudem ist es wichtig, nicht nur auf den Steuersatz zu schauen, sondern auch auf Sozialabgaben, Abzugsfähigkeit von Kosten und bürokratische Hürden. Ein vermeintlich günstiges Land kann durch komplizierte Verwaltung zur Belastung werden.

Wenn man dauerhaft im Ausland leben und Steuern sparen möchte, sollte man sich unbedingt steuerlich beraten lassen – idealerweise international.

Welche Länder habt ihr euch schon näher angesehen? Und war es eher aus beruflichen oder privaten Gründen interessant für euch?